Geschichtliche Entwicklung Albersloh

Zahlreiche Funde belegen die vorgeschichtliche Besiedelung Alberslohs vor mehr als 3000 Jahren. Die Geschichte einer ständigen bäuerlichen Siedlung reicht wie die Sendenhorsts rd. 1500 Jahre zurück. Der Name Albersloh ist jüngeren Ursprungs und weist auf Grundbesitz eines Albrecht aus wohlhabendem, vornehmen Geschlecht hin, so 1171 erstmalig "Albrecteslo", Wald des Albrecht.

Bauliche Untersuchungen und Ausgrabungen 1965 ergaben keinen Anhaltspunkt für einen Kirchbau im Ortskern vor dem Jahre 1000. Der Ursprung der heutigen Pfarrkirche besteht in einer kleinen Chorturmkirche, Grablege der im Mittelalter einflussreichen und mächtigen Adelsfamilie von Albersloh. In der westeuropäischen Baugeschichte ist diese Begräbniskirche einmalig.

Die hochmittelalterliche Entwicklung von Albersloh wurde durch starke Verflechtungen mit dem nahen Münster geprägt. Grundeigentümer der Bauernhöfe der Gemeinde waren neben Bischof, Domkapitel und Klöstern vor allem münsterische Adelige und Erbmänner, die später ihre Güter zu standesgemäßen Adelssitzen ausbauten. Von den sieben adeligen Häusern der Gemeinde sind leider nur noch Spuren, Gräben und Mauerreste erhalten.

Westlich des Ortes, im großen Waldgebiet der Hohen Ward, befand sich der Albersloher Freistuhl. Er hatte überregionale Bedeutung und galt zeitweilig als einer der Hauptstühle des Bistums.

Um 1500 zählte das Kirchdorf mit seinen Bauernschaften 443 erwachsene Einwohner. Nach einem Jahrhundert der Heimsuchungen durch Spanier und Niederländer (1580 - 1609), Hessen, Schweden, Kaiserliche (30jähriger Krieg), Brandenburger und Franzosen (1672), erholte sich der Ort nur langsam. Auch die kriegerischen Ereignisse des 18. Jahrhunderts hatten schwere wirtschaftliche Auswirkungen. Seit dem 19. Jahrhundert erlebte der Ort - nicht zuletzt infolge der Bauernbefreiung - eine erfreuliche Entwicklung. Beim Kriegsende 1945 wurden zwar einige Gebäude beschädigt, insgesamt kam Albersloh glimpflich davon. In den folgenden drei Jahrzehnten hatte die Gemeinde die gleichen Probleme zu lösen wie die Nachbarstadt Sendenhorst: Schulneubauten, Anlage von Siedlungsgebieten, Verbesserung des Freizeitangebotes, Gewerbeansiedlungen.

1975 wurde die Gemeinde Albersloh, die bisher dem im Zuge der kommunalen Gebietsreform aufgelösten Amt Wolbeck angehört hatte, Ortsteil der Stadt Sendenhorst.
(Heinrich Petzmeyer)

.. und heute?

Die Vereinigung von Albersloh und Sendenhorst und die daraus resultierende, beiden Ortsteilen gleichermaßen zugutekommende Finanz- und Verwaltungskraft trug entscheidend dazu bei, dass sich die Stadt insgesamt sehr positiv entwickelt hat. Das betrifft nicht nur das im Ortsbild wahrnehmbare Bauen, das Wohnen und die an eine Stadt dieser Größenordnung gestellten Anforderungen für eine ausreichende technische Infrastruktur: Die Menschen finden hier nahezu alle erforderlichen Einrichtungen und Angebote vor. Sendenhorst ist heute eine Stadt mit einer ganz beachtlichen kulturellen, sozialen, sportlichen und wirtschaftlichen Struktur. Es lässt sich gut leben und arbeiten in Sendenhorst und Albersloh.

Doch das Erreichte gibt auch hier keine Veranlassung, sich darauf auszuruhen, ganz im Gegenteil: Die sich ändernden Erwartungen an die Lebensqualität einer Stadt bringen neue Herausforderungen mit sich, die es zu meistern gilt. Nicht immer werden sich Wünsche in kurzer Zeit erfüllen lassen, aber die Ausgangsbasis dafür, eine leistungsfähige, zukunftsorientierte Stadt, ist vorhanden:

Stadt, Land und alles Gute.