Umwelt und Natur

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Aktionstag Werse

Wir holen den Fluss in´s Dorf

Am Sonntag, den 29. September 2024 von 10 bis 16 Uhr fand ein Aktionstag für die ganze Familie an und in der Werse statt. Im Rahmen des ZiZ-Förderprojektes ZukunftDorf Albersloh sollte gemeinsam mit der Bürgerschaft diskutiert und ausprobiert werden, wie die Werse zukünftig mehr in das Dorfbild und das Dorfleben einbezogen werden kann. Dabei spielten nicht nur städtebauliche Themen eine Rolle sondern auch der Hochwasserschutz und die Gewässerökologie.

Ein ca. 120 m langer Steg vom Waschplatz am Parkplatz Münsterstraße bis zur Brücke am Nah & Gut hat die Werse aus einem ungewohnten Blickwinkel erlebbar gemacht. Hierfür wurde temporär ein Gerüst in das Gewässer eingebaut.

Mitmachaktionen für Jung und Alt in und am Wasser sollten verdeutlichen, welche Auswirkungen Veränderungen im Flussbett auf die Strömung haben und welche ökologische Vielfalt in der Werse zu finden ist.

Im Rahmen von Planungsspaziergängen wurde mit der Bürgerschaft diskutiert, wo und wie die Werse zugänglicher gemacht werden kann.

Für den Aktionstag hatte der Heimatverein in Zusammenarbeit mit dem städtischen Baubetriebshof bereits einige Stellen entlang der Werse freigeschnitten, um den Blick auf das Gewässer frei zu geben. Zum Ende des Jahres sollen weitere Sichtbeziehungen und Zugänge im Oberlauf der Werse wiederhergestellt werden.

Der Aktionstag Werse war das zweite „Reallabor“ im Rahmen des Projektes ZukunftDorf Albersloh, das vom Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) im Rahmen des Förderprogramms Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZiZ) unterstützt wird. In die Planung des Aktionstages waren auch die Erkenntnisse aus dem Zukunftsforum im März dieses Jahres eingeflossen. Das erste „Reallabor“ hat am 26. April 2024 am Kirchplatz stattgefunden und war ein großer Erfolg.


Der Kreis Warendorf summt und blüht auf

Warendorfer Mischung für den Garten

Der Kreis Warendorf hat in Zusammenarbeit mit der NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V. die Warendorfer Mischung für die Verwendung im Garten sowie im innerstädtischen Bereich entwickelt. Die besonders blütenreiche Mischung beinhaltet einjährige, zweijährige und mehrjährige Arten für Insekten. Sie kann im eigenen Garten ausgebracht werden und schafft wunderschöne Blumeninseln sowie ein buntes Erscheinungsbild in den Sommermonaten. 25 der 26 Arten sind gebietsheimisch und dienen sowohl Generalisten, wie der Honigbiene, als auch Spezialisten, wie dem Schwalbenschanz, als wichtige und geeignete Nahrungsgrundlage. Die dauerhafte Blühmischung sorgt für mehr Insektenvielfalt im eigenen Garten. Im Spätherbst sollte die Fläche einmal gemäht werden und das Mahdgut auf der Blühfläche ausgeschüttelt werden, damit die Samen sich wieder auf der Fläche verteilen. Das gewonnene Schnittgut kann am besten in einer Ecke des Gartens gelagert werden. Im Schnittgut hausen Insektenlarven, die dort überwintern. Im nächsten Frühjahr schlüpfen diese. Gerne kann die Blühfläche über den Winter auch stehen gelassen werden. So finden Wintervögel die Sämereien und ernähren sich von diesen. Weitere Informationen zur Warendorfer Mischung sowie Hinweise zur Anlage und Pflege der Blühflächen finden Sie im Flyer (Flyer verlinken auf: Flyer_Saatguttueten_2023_RZ.indd) der Unteren Naturschutzbehörde des Kreis Warendorf.

In den vergangenen Jahren hat der Kreis Warendorf bereits mit Unterstützung der Stadt Sendenhorst Tüten mit der Saatgutmischung an interessierte Bürgerinnen und Bürger verteilt. Im Frühjahr 2025 werden die Samentütchen voraussichtlich ab April verfügbar sein und im Rathaus ausgegeben. Jeder interessierte Haushalt darf sich zwei Samentütchen sowie die Anleitung zur Aussaat und Pflege mitnehmen. Die Ausgabe erfolgt nur solange der Vorrat reicht.


Vergangene Projekte

Naturnahe Umgestaltung des Ostheidebachs 2020

Die Stadt Sendenhorst hat 2020 die Flächen zwischen Hof Schmetkamp und den Hardt-Teichen im Rahmen einer Ausgleichsverpflichtung umgestaltet und damit ökologisch erheblich aufgewertet.

Auf einer Fläche von rund 3 Hektar wurden angelegt:

  • ein neuer Verlauf des Ostheidebachs einschließlich großzügigem Auenbereich und naturnahem Erscheinungsbild
  • eine neue Gehölzfläche zwischen dem NSG Hardt-Teiche und neuem Ostheidebach
  • eine offene Grünlandfläche mit Obstbaumgruppen
  • eine Erweiterungsfläche für den Bürger- und Schützenwald mit Rundweg, einschließlich neuer Wegeverbindung

Insgesamt wurden rund 200 Hochstämme sowie über 1.000 Gehölzsämlinge angepflanzt. Die Grünflächen erhielten eine Ansaat aus regionalen Saatmischungen und speziellen Blütenmischungen zur Erhöhung der Insektenvielfalt.

Der Ostheidebach weist nun ein naturnahes Erscheinungsbild mit gewundenem Verlauf und flachen Böschungen auf. Die Bachaue ist ökologisch mit Totholzstrukturen, Steinhügeln, Gumpen und wechselfeuchten Bereichen wertvoll gestaltet.

Mit dieser Maßnahme ist ein Lückenschluss im Landschaftsbild zwischen Hof Schmetkamp und dem NSG Hardt-Teiche umgesetzt und das Umfeld weiter aufgewertet.

 

8Plus summt auf – Förderung der Insektenvielfalt in der 8Plus-VITAL-NRW Region von 2019 bis 2021

In den letzten Jahrzehnten ist die Artenvielfalt der Insekten stark zurückgegangen. Insekten sind ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Ökosysteme. Sie sind Nahrung für viele Tierarten, natürliche Schädlingsbekämpfer, Bodenverbesserer und die Hauptbestäuber unserer Kultur- und Wildpflanzen. Vieles, von dem was wir essen, verdanken wir der Bestäubung durch Insekten. Die Ursachen des Insektensterbens sind vielfältig – die Hauptursache ist der Verlust ihrer Lebensräume.

Um die Themen Insektenvielfalt und Biodiversität in der Region anzugehen, weiter zu entwickeln und auszubauen, führte der NABU Münsterland gemeinsam mit dem Kommunen ein Projekt zur Erhaltung und Förderung der Insektenvielfalt durch. Dabei wurden in den vergangenen Jahren u.a. Flächen zur Aufwertung als Blühfläche identifiziert und in Zusammenarbeit mit den Bauhöfen, Unternehmen, Vereinen und Interessierten angelegt.

Auf den Flächen wurde regionales Saatgut, das auf die Bedürfnisse der heimischen Insekten angepasst ist, ausgebracht. Entlang einiger Blühflächen wurden Informationsschilder zum Projekt aufgestellt.

Mehr erfahren Sie im Flyer zum VITAL.NRW-Projekt „8Plus summt auf.“

Obst ernten und verwerten - Aktion Gelbes Band

Im Rahmen des Projektes Netzwerk Streuobstwiese bringt der Kreis Warendorf gemeinsam mit den Kommunen des Kreises „gelbe Bänder“ an Obstbäumen, deren Früchte zum Ernten freigegeben sind, an. Das Obst darf für den Eigenbedarf gepflückt werden. Interessierte Obstbaumbesitzer, die ihre Früchte selbst nicht verwerten können, können sich gerne auch an der Aktion teilnehmen und ihre Bäume mit dem gelben Band kennzeichnen.

Die Bänder sind jährlich im Rathaus der Stadt kostenlos erhältlich. Der Bauhof der Stadt Sendenhorst hat Obstbäume im Jahr 2024 an folgenden Standorten markiert:

Apfelbäume: Raiffeisenstraße, Meerstraße, am Wieselweg, Im Holt, am Ahlener Damm

Birnenbäume: Raiffeisenstraße,

Pflaumenbäume: Meerstraße, am Wieselweg,

Obstbaumallee & Streuobstwiese Hof Schmetkamp, Garrath Nord

Darüberhinaus gibt es weitere markierte Obstbäume in der Umgebung.

Diesjährige Pressemitteilung der Stadt Sendenhorst