Digitales Baumkataster

Ein Gang durch Sendenhorst und Albersloh zeigt: Die beiden Ortslagen sind grün. Doch wie viele Bäume schmücken Sendenhorst und Albersloh tatsächlich? Und wie viele davon brauchen aktuell Pflege? Einen umfassenden Überblick gibt das im Jahr 2023 aufgestellte digitale Baumkataster.

Das städtische digitale Baumkataster - Aktueller Sachstand

Das Baumkataster dient als Grundlage für die Baumkontrolle und wurde im Jahr 2023 von Mitarbeitern der Firma Grüner Zweig GmbH aus Tecklenburg erstellt. Für die Mitarbeitenden des städtischen Bauhofs sind die zu erledigenden Aufgaben zum Erhalt der Verkehrssicherheit als Pflegeaufträge zusammengestellt worden. Bei der Ersterfassung im Jahr 2023 sind über 3.500 Einzelbäume und über 7.000 m flächiger Gehölzbestand im Innenbereich von Albersloh und Sendenhorst registriert.

Alle Bäume im öffentlichen urbanen Raum müssen regelmäßig kontrolliert und ihre Verkehrssicherheit überprüft werden. Das Baumkataster ist das Arbeitsmittel, in dem die wichtigsten erfassten Daten verwaltet und geordnet werden. Es unterstützt die fachliche Arbeit und liefert Statistiken und Auswertungen.

Im Baumkataster wurden zuerst die Bäume erfasst, die sich im zentralen Bereich von Sendenhorst und Albersloh befinden. Bestände in den Außenbereichen werden nach und nach in den nächsten Jahren erfasst. Die Erfassung aller städtischer Bäume wird demnach noch ein paar Jahre in Anspruch nehmen. Dennoch werden die Bäume niemals zu 100% erfasst werden können, das ist unmöglich. Es scheitert schon daran, dass die zahlreichen Gehölze aus Naturverjüngung stetig nachwachsen und erst in den Fokus der Baumkontrolleure gelangen, wenn sie sicherheitsrelevant sind. Eine hundertprozentige Erfassung ist auch nicht erforderlich um eine fachlich gute und sinnvolle Baumkontrolle zu ermöglichen.

Die Ersterfassung hat gezeigt, dass der städtische Baumbestand in einem gut gepflegten Zustand ist, denn in Sendenhorst sind bereits knapp 80 % und in Albersloh über 80 % der Bäume bereits ohne weitere Maßnahmen als verkehrssicher eingestuft worden. Bei lediglich 1 % des gesamten Baumbestandes war die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben und diese konnte auch mit baumpflegerischen Maßnahmen nicht wiederhergestellt werden, was die Beseitigung dieser Gehölze bedeutet hat.

Ausblick – Entwicklung des Baumbestandes

Das digitale Baumkataster dient nicht nur zur Dokumentation der Regelkontrollen und zur statistischen Erfassung der Einzelbäume, sondern kann auch für ein intelligentes Nachpflanzungsmanagement herangezogen werden.

Zukünftig ist geplant mit Hilfe des Baumkatasters potentiell Baumstandorte für Neupflanzungen im innerstädtischen Bereich ausfindig zu machen. Entsprechendes Stadtgrün trägt zu einem verbesserten Mikroklima durch z.B. Sauerstoffproduktion und Filterung staub- und gasförmiger Luftschadstoffe bei und beugt zusätzlich der Überhitzung des Stadtkerns an heißen Sommertagen vor. Gerade in Zeiten des Klimawandels und der vermehrt heißen Sommermonate müssen wir uns deshalb für den Erhalt und die Entwicklung eines solchen Stadtgrüns einsetzen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Baumkatasters ist, dass hierdurch eine Auswertung der verschiedenen Baumarten erfolgen kann. Diese hat bereits ergeben, dass die Artenvielfalt noch verbesserungswürdig ist. Anhand dieser Erkenntnisse kann bei Nach- und Neupflanzungen gezielt auf eine Erhöhung der Biodiversität und damit der Schaffung eines klimaresilienteren Baumbestandes geachtet werden.

Zugänglichkeit des Baumkatasters

Das Baumkataster soll kein Geheimnis sein, sondern allen Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung gestellt werden. Anfragen zum Gehölzschnitt oder Vorschlägen zu Neupflanzungen etc. lassen sich viel einfacher beraten, wenn bereits die Baumnummern bekannt sind.

Es ist geplant das Baumkataster zeitnah auf der Homepage zur Verfügung zu stellen.