Premiere: Unsere Stadt per Rad entdecken

Gut gelaunt machte sich eine gemischte Gruppe aus interessierten Alteingesessenen und Neulingen in puncto Sendenhorst am vergangenen Samstag auf eine knapp 18 Kilometer lange Tour, geführt vom kundigen ADFC-Tourguide Jochen Horstmann. 

Christian Hölscher vom Heimatverein Sendenhorst hatte zusammen mit Jochen Horstmann vom ADFC Sendenhorst als „Reiseleiter“ einen Rundkurs erarbeitet, der alle Facetten der Stadtgeschichte wie auch des jetzigen Lebens der Stadt widerspiegelte. Launig präsentierte er die Sendenhorster Highlights, ergänzt von Hinweisen auf ehrenamtliches Engagement durch die städtische Ehrenamtskoordinatorin Anne-Katrin Schulte.

Über die Promenade an der ehemaligen Brennerei Bonse vorbei führte der Weg schon bald ins Himmelreich, der Heimat der Sendenhorster Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Der nächste Stopp am Hallenbad bot eine Fülle an Informationen zur Geschichte des St. Josef-Stift. An der Realschule vorbei erkundeten die Radler ein Stück des Planetenweges, einem Kooperationsprojekt zwischen der Schule und den Ehrenamtlichen der Bürgerstiftung Sendenhorst und Albersloh. Nach einem kurzen Abstecher zum Spielplatz Graute Kamp zu einer der „Buddelkisten“, einem neuen Ehrenamtsprojekt der Stadt, ging es ins Industriegebiet, wo mit dem Strontianit-Abbau wie im „Goldrausch“ die bis zum heutigen Tag sehr erfolgreiche Industriegeschichte Sendenhorsts begann. Besonders hervorzuheben ist, wie sehr die hiesigen Unternehmer heutzutage durch vielfältige Unterstützung des Ehrenamtes zum großen Zusammenhalt der Stadtgesellschaft beitragen. 

Die Schönheit der Natur erfuhren die Teilnehmenden buchstäblich dann im Schützen- und Bürgerwald, an dessen Wachsen und Werden eine Reihe von Vereinen beteiligt sind unter anderem der neugegründete Verein Naturscheune Hof Schmetkamp.

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie stark die Stadtgesellschaft vom ehrenamtlichen Engagement zahlreicher Bürgerinnen und Bürger geprägt ist“, berichtete die Ehrenamtskoordinatorin. „Auf der Tour wurde gewissermaßen an jeder Ecke der Einsatz der Sendenhorster für ihre Stadt sichtbar“.

„Und in ganz vielen Projekten steckt auch der Heimatverein Sendenhorst mit drin“, warb Hölscher als Vorsitzender für seinen Verein, für den sich mit der Erforschung der Geschichte Sendenhorsts und der damit verbundenen Brauchtumspflege auch immer wieder Schnittpunkte zu anderen Vereinen ergeben. 

Immer wieder kamen unterwegs bei den alteingesessenen Sendenhorstern Erinnerungen hoch und alte Geschichten wurden herausgekramt. Spannend wurde es, als ein Teilnehmer vom Absturz eines Düsenflugzeuges in den 50er Jahren in der Nähe des Hofes Horstmann erzählte, den er als Kind bei einem Schulausflug miterlebt hatte. 

Am Ziel angekommen präsentierte Jochen Horstmann nach einem kleinen Imbiss die Brennerei Horstmann, der letzten noch aktiven Brennerei in Sendenhorst, wo früher 13 Brennereischornsteine qualmten. 

 „Auch ich als alteingesessene Sendenhorsterin habe heute auf dieser schönen Tour Neues erfahren“, schwärmte eine Teilnehmerin zum Abschluss. „Gerne möchten wir - vielleicht im nächsten Jahr - eine Wiederholung der Neubürgertour anbieten“, zog Horstmann am Ende ein Fazit. „Dann aber gerne mit mehr Mitradlern!“, wünschen sich die Organisatoren einhellig.