Sendenhorst. Im Rahmen der Interkommunalen Projekttage „Tacheles reden“ liest der bekannte Grafiker, Illustrator und Autor Nils Oskamp am Dienstag, den 3. Juni 2025 um 19.00 Uhr im Haus Siekmann aus seiner autobiografischen Graphic Novel „Drei Steine“ - ein mahnendes Werk gegen Rechtsradikalismus.
„Als ich in der Schule meine Meinung gegen Nazis sagte, hätte mich das fast umgebracht“ – so beginnt in den 80er Jahren die Geschichte von Nils Oskamp und sein Engagement im Kampf gegen Rechtsradikalismus. In seiner autobiografischen Graphic Novel „Drei Steine“ erzählt er aus seiner Jugend in den 1980er Jahren in Dortmund-Dorstfeld, wo er Opfer rechter Gewalt wurde. Er dokumentiert, wie die damaligen rechtsradikalen Jugendlichen fast unbestraft davonkommen und es bis in die Politik schaffen. Als ein Mitschüler in der Schulklasse den Holocaust verleugnet und weitere Nazi-Parolen propagiert, lehnt sich Nils Oskamp dagegen auf und sagt ihm und seinen Mitschülern klar seine Meinung. Dadurch macht er sich zur Zielscheibe der örtlichen Neonazis, es beginnt ein Kampf um das nackte Überleben. Nils Oskamp zeigt in eindringlichen Bildern und Worten, wie die Lehrer und die Polizei die Bedrohung nicht ernst nehmen und auch die Familie die Gefahr nicht erkennt. Mehrfach wird er von Neonazis krankenhausreif geschlagen. Die Spirale der Gewalt eskaliert und gipfelt in zwei Mordanschlägen. Nils Oskamp ist in Dortmund aufgewachsen und studierte im Ruhrgebiet Grafikdesign mit dem Schwerpunkt Illustration. In Hamburg absolvierte er erfolgreich ein Trickfilmstudium und arbeitet dort als Illustrator für Werbung und Zeitschriften. Mit der Arbeit an „Drei Steine“ begann er vor ein paar Jahren als Gastkünstler in der französischen Comic-Hauptstadt Angoulême. Die Graphic Novel über seine Jugend, sein Leben mit der Angst und die Ohnmacht von Staat und Bevölkerung gegenüber rechtsradikaler Gewalt, ist eine beeindruckende und beängstigende Mahnung an alle, die den Rechtsradikalismus verharmlosen. Nils Oskamp wird sein Buch auf seiner Lesereise im Rahmen der interkommunalen Projekttage auch an den weiterführenden Schulen vorstellen. Der Eintritt zu der Abendveranstaltung im Haus Siekmann ist frei.
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