Gut gefüllt war das Alte Pastorat der Kirchengemeinde St. Martinus und Ludgerus anlässlich des Themenfrühstücks des Seniorenbeirates der Stadt Sendenhorst. Rund 20 Gäste konnte Wolfgang Prange, Vorsitzender des Seniorenbeirates zum zweiten Themenfrühstück unter der Regie des SBR begrüßen. Neben dem leckeren und reichhaltigen Frühstück lockte auch das Thema. „Ehrenamt im Ruhestand“. Auf Einladung des SBR hielt die Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Sendenhorst, Anne-Katrin Schulte, einen kleinen Vortrag zum Thema und beantwortete Fragen.
Beeindruckende Zahlen, Daten und Fakten hatte sie zum Thema dabei. So engagieren sich laut dem 5. Freiwilligensurvey bundesweit knapp 40 % der Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahren freiwillig und unentgeltlich für die Gemeinschaft, dabei ist die Geschlechterverteilung zwischen Männern und Frauen fast ausgeglichen. Nur im Bereich Vorstandsarbeit haben Frauen noch Nachholbedarf. Aber allmählich wachsen die Zahlen von Frauen in ehrenamtlichen Führungspositionen im Land und auch hier in Sendenhorst. Ein Beispiel: Beide Reit-und Fahrvereine in Sendenhorst und Albersloh werden mittlerweile von Frauen geführt.
Ein weiterer Trend: In allen Altersgruppen haben die Anteile freiwillig Engagierter seit 1999 zugenommen, am stärksten jedoch bei Menschen ab 65 Jahren. In dieser Altersgruppe ist die Engagementquote um 13,2 Prozentpunkte von 18,0 Prozent im Jahr 1999 auf 31,2 Prozent im Jahr 2019 gestiegen. Auch jetzt lasse sich beobachten, dass sich gerade die Älteren engagieren und Aufgaben übernehmen, die einen Gewinn für die ganze Gesellschaft bedeuten. Bestes Beispiel sei die Arbeit der Ehrenamtlichen im Sendenhorster Seniorenbeirat, die sich für die Belange der Älteren einsetzen und eine Vielzahl von Angeboten für Seniorinnen und Senioren bereitstellen.
Aber auch auf die ehrenamtlich tätigen Seniorinnen und Senioren selbst habe ihr Tun positive Wirkungen, so Schulte. Kurz gesagt: Ein Ehrenamt macht Spaß, hält fit und gesund, beugt durch das Knüpfen vieler Kontakte der Vereinsamung vor und gibt einem auch im höheren Alter das gute Gefühl, gebraucht zu werden und etwas bewegen zu können.
Eine Reihe der Anwesenden konnte aus jahrelanger eigener ehrenamtlicher Tätigkeit Erfahrungen zum Thema beisteuern. Lange Ehrenamtsbiographien kamen da zusammen aus unterschiedlichsten Bereichen. „Und oftmals“, so brachte es ein Besucher auf den Punkt, „sind Engagierte nicht nur in einem Bereich tätig, sondern bringen sich in vielfältiger Weise in die Gesellschaft ein“.
„Für dieses wertvolle Engagement kann man eigentlich nicht oft genug Danke sagen“, meinte Schulte. Mit der Ehrenamtskarte NRW für außerordentliches Engagement und der Jubiläums-Ehrenamtskarte NRW als Dankeschön für besonders langjährig Engagierte haben die beteiligten Kommunen in NRW eine Möglichkeit, die hohe Wertschätzung des Ehrenamtes auszudrücken.
Einen bunten Strauß verschiedener Möglichkeiten für eine ehrenamtliche Tätigkeit hatte sie ebenfalls im Gepäck: So freuen sich die Verkehrshelfer in Sendenhorst über weitere Unterstützung, der SkF im Kreis Warendorf sucht Familienpaten und die Montessori-Gesamtschule möchte lebens- und berufserfahrene Menschen für die Unterstützung von schulischen Arbeitsgemeinschaften gewinnen. Nicht zuletzt bietet der FiZ Sendenhorst und Albersloh e.V. die Möglichkeit, als Wunscherfüller bei der diesjährigen Wunschbaum-Aktion aktiv zu werden.
Wer Interesse an einer der genannten Tätigkeit hat, melde sich gerne bei der Ehrenamtskoordinatorin. Und wer sich für die Arbeit des Seniorenbeirates interessiert, kann den Vorsitzenden Wolfgang Prange unter 0176 / 53848097 kontaktieren.