Klimaschutzkonzepte & Klimaschutzmanagement

Die Energie- und Klimaschutzarbeit ist eine der vorrangigsten Aufgabenstellungen, die national wie international zu bewältigen ist. In diesem Sinne ist die Stadt Sendenhorst bereits seit einer ganzen Reihe von Jahren in diesem Handlungsfeld tätig und hat auf der Grundlage ihres Energieleitbildes die darin formulierten Ziele durch Klimaschutzkonzepte einschließlich auf die Stadt zugeschnittenen Maßnahmenkatalogen konkretisiert sowie begonnen, diese umzusetzen.

Die beiden zuletzt erstellten Konzepte sind das „Integrierte Klimaschutzkonzept“ und das „Klimaschutzteilkonzept zur Klimafolgenanpassung“. Beide Konzepte wurden in der Zeit von August 2015 bis Juli 2016 in Zusammenarbeit mit dem Büro infas enermetric Consulting GmbH aus Greven (heute energielenker Beratungs GmbH) erarbeitet und nach intensiver Beteiligung der Öffentlichkeit vom Ausschuss für Stadtentwicklung beschlossen.

Ziele und Inhalte der Konzepte sind:

1. Integriertes Klimaschutzkonzept

Unter Berücksichtigung der Klimaschutzvorgaben der EU, der Bundes- und Landesregierung sowie der Nachhaltigkeitsprinzipien und der lokalen Gegebenheiten war es Zielsetzung, für das Stadtgebiet von Sendenhorst Klimaschutzziele weiterzuentwickeln und zu konkretisieren. Hierbei kam der regionalen Wertschöpfung eine große Bedeutung zu. Die weitere Vernetzung von Akteuren war ebenfalls ein Arbeitsschwerpunkt, ebenso wie ein Kommunikationskonzept und die Erfassung bislang nicht genutzter Möglichkeiten für den Klimaschutz. Insbesondere aus diesen Vorgaben resultierend sollten Maßnahmen mit hohem Umsetzungspotenzial entwickelt werden.

Inhaltlich werden im Konzept vornehmlich folgende Punkte behandelt:

  • Energie- und CO2-Bilanz für Sendenhorst
  • CO2 – Minderungspotenziale
  • Klimaschutz- und Versorgungsszenarien
  • Klimaschutzziele
  • Maßnahmenkatalog
  • Nachhaltigkeit und Umsetzungskonzept
  • Umsetzungsfahrplan und Controlling 

Die Klimaschutzmaßnahmen erstrecken sich dabei auf folgende Handlungsfelder: 

  • Klimaorientierte Stadtentwicklung
  • Verkehr und Mobilität
  • Energieeffizienz im Haushalt
  • Erneuerbare Energien
  • Klimaschutz und Bildung 

Folgende Klimaschutzziele sind in dem Konzept formuliert:

  • Senkung der CO2-Emissionen bis 2025 um 25 % im Vergleich zum Jahr 2005 und um 80 % bis 2050
  • Erhöhung der Sanierungsquote auf 2 % bis zum Jahr 2025
  • Bis 2025 wird 100 % des Strombedarfs wird durch regenerative Energieträger erzeugt
  • Bis 2050 wird 25 % des Wärmebedarfs wird durch regenerative Energieträger erzeugt
  • Bis 2025 reduziert sich der Individualverkehr im Vergleich zu 2008 um 15 %

2. Klimaschutzteilkonzept „Klimafolgenanpassung“

Vor dem Hintergrund, dass neben der Einflussnahme auf die Faktoren, die zum Klimawandel führen auch die Notwendigkeit besteht, Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel durchzuführen und diese Notwendigkeit im Bewusstsein stärker zu verankern, war es Zielsetzung, eine gesamtstädtische Strategie zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Auf Basis einer Analyse der Extremwetterereignisse  und deren Auswirkungen auf Handlungsfelder der Kommune sollten konkrete Anpassungsmaßnahmen zusammengestellt werden, um diese in eine gesamtstädtische Strategie münden zu lassen.

Folgende Hauptpunkte werden im Konzept behandelt:

  • Bestandsaufnahme und Betroffenheit
  • Anfälligkeit der Stadt Sendenhorst
  • Maßnahmenkatalog
  • Gesamtstrategie Klimafolgenanpassung und Umsetzungsfahrplan
  • Verstetigungsstrategie und Controlling

3. Klimaschutzmanagement

Zur Umsetzung der im Energieleitbild der Stadt Sendenhorst festgelegten Klimaschutzziele und den daraus im Rahmen des Integrierten Klimaschutzkonzeptes abgeleiteten konkreten Maßnahmen hat die Stadt seit dem 01.12.2018 eine zunächst für drei Jahre befristete Stelle für Klimaschutzmanagement eingerichtet. Durch das Klimaschutzmanagement sollen wesentliche Maßnahmenvorschläge aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept mit dem Ziel umgesetzt werden, den Klimaschutz im Handeln von Verwaltung, Politik und Bürgerschaft weiter zu festigen und auszubauen.

Die im Folgenden aufgeführten Maßnahmen sind die Hauptaufgaben, die durch den Klimamanager der Stadt umgesetzt werden sollen:

  • Aufbau beziehungsweise Ausbau lokaler Netzwerke zum Klimaschutz und Mitarbeit an überörtlichen Netzwerken von Klimaschutzakteuren
  • Projektmanagement, wobei diese Aufgabe die Vorbereitung, Steuerung, Umsetzung, Überwachung und Controlling als Arbeitsschritte beinhaltet
  • Fachliche Unterstützung, methodische Beratung und Begleitung bei der Konkretisierung sowie der praktischen Umsetzung von Projekten
  • Information und Öffentlichkeitsarbeit als Mittel zur Kommunikation, zur Darstellung von erreichten Ergebnissen und zur Bewusstseinsbildung in Bürgerschaft, Politik und Verwaltung
  • Erarbeitung eines Klimaschutz-Controllingsystems zur Ermittlung des Erfolgs von Maßnahmen, aber auch zum frühzeitigen Erkennen von nicht vorgesehenen Entwicklungen

Die Erstellung des „Integrierten Klimaschutzkonzeptes“ und des „Klimaschutzteilkonzeptes Klimafolgenanpassung“ wurden im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BUMB, www.klimaschutz.de) vertreten durch den Projektträger Jülich (www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen) unter den Förderkennzeichen 030K01936 (Integriertes Klimaschutzkonzept), 030K01938 (Klimaschutzteilkonzept Klimafolgenanpassung) und 03K09813 (Klimaschutzmanagement) gefördert.

Alle weiteren Ausarbeitungen, die den Klimaschutzkonzepten vorangegangen sind, finden Sie im Folgenden.