Langsam war gestern

Vectoring: Rund 3600 Haushalte können das schnelle Internet nutzen / Umschaltung veranlassen

-Anke Weiland- Sendenhorst - Seit dem Frühjahr wurde überall im Ort gebuddelt. Es wurden Glasfaser-Leitungen gelegt und Multifunktionsgehäuse (MFG) aufgebaut. Nun ist die Telekom fertig, sogar einige Wochen früher als geplant. „Vectoring“ heißt das Verfahren, mit dem die Internetanschlüsse modifiziert und somit um einiges schneller gemacht werden können.

Durch die flächendeckende Abdeckung mit insgesamt 16 MFGs sei eine hohe Bandbreite gewährleistet, betonten am Dienstag Josef Breuers (Telekom), Günther Brandherm (Wirtschaftsförderung), Oliver Laserich (Telekom), Bürgermeister Berthold Streffing und Nils Pohlmeier (Telekom Shop Ahlen), als sie den offiziellen Startschuss für die neue Technik in Sendenhorst gaben.

Das vorhandene Kupferkabel zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle und den MFGs wurde durch Glasfaser ersetzt. Von den MFG führt die Kupferleitung weiter zu den Hausanschlüssen. Durch diese „Vectoring“-Technik werden die Daten wesentlich schneller durch das Netz geleitet als bisher. „Früher waren es 16 MBit/s, jetzt ist das maximale Tempo bei Downloads 100 MBit/s“, erklärt Diplom-Ingenieur Josef Breuers von der Telekom.

Automatisch läuft allerdings nichts schneller: „Um die jetzt vorhandene Technik nutzen zu können, müssen die Bürger aktiv werden“, betonte Oliver Laserich von der Telekom. Aber nicht nur die Kunden der Telekom, auch Kunden anderer Anbieter, die die Telekom-Leitungen nutzen, können die Umschaltung auf das schnelle Netz veranlassen. „Einfach mal bei dem Anbieter nachfragen“, rät Laserich. Eventuell sei ein neuer Router erforderlich, um die moderne Technik zu nutzen, sonst erfolge die Umschaltung problemlos.

Doch nicht nur das Herunterladen von Dateien, Surfen im Netz und Streamen von Videos und Filmen sei bequemer geworden, auch das Hochladen geschehe mit 40 MBit/s deutlich schneller, betonen die Verantwortlichen.

Bürgermeister Berthold Streffing freute sich über die deutliche Verbesserung gegenüber der bisherigen Infrastruktur. „Langsam war gestern, heute sind wir deutlich schneller unterwegs auf der Datenautobahn.“


Quelle: 18.08.2016 - Westfälische Nachrichten